Schmerzampel und 24h Regel

Schmerzampel

Wäre jede Behandlung von Schmerzen gleich, würde es vermutlich kaum noch Schmerzpatienten geben und viele Behandler im Gesundheitssystem müssten umschulen. Allerdings gibt es bei der Behandlung von Schmerzen keine one-size-fits-all Lösungen. Zum einen ist es wichtig zu verstehen, wodurch die Schmerzen ausgelöst werden, was spätestens bei chronischen Schmerzen schon dazu führt, dass wir nicht nur einen Ansatzpunkt haben, sondern oft mehrere. Aber auch, dass Nervenschmerzen zum Beispiel beim Karpaltunnelsyndrom oft anders behandelt werden sollten, als Überlastungsprobleme des Bewegungsapparats, wie das Läuferknie oder Fersensporn. Dennoch nutze ich, wenn es um die Behandlung von Schmerzen geht, zwei Faustregeln sehr gerne, die für nahezu alle Patienten gelten, zum einen die Schmerzampel und zum anderen die 24h Regel. Was genau das ist und warum ich diese Tools als so wichtig empfinde, erfährst Du in diesem Artikel. Schmerzen beim Training Ein wichtiger Bestandteil der Schmerztherapie sind Bewegung bzw. gezielte Übungen. Auch in der Leitlinie für Chronischer nicht tumorbedingter Schmerz schreiben die Autoren „Körperliche Aktivität ist die Basis einer evidenzbasierten Therapie.“ (1) Es gibt auch interessante Untersuchungen, die zeigen, dass ein ca. 10 km Lauf (6,3 Meilen) zu einer Schmerzlinderung führt, die mit einer Dosis von 10 mg Morphin intravenös (direkt ins venöse Blut gespritzt) gleichzusetzen ist (2). Das sogenannte Runners High, wird laut den Autoren dieser Studie unter anderem durch die Endorphinausschüttung begünstigt. Allerdings scheint ein Teil der Effekte auch auf andere Mechanismen zurückzuführen zu sein. Wenn allerdings gezielte Übungen genutzt werden, um schmerzhafte Bereiche am Körper belastbarer zu machen, kann es vor allem zu Beginn teilweise auch zu Schmerzen beim Training führen. Vor allem bei Unsicherheit neigen viele Patienten dazu, die Übungen dann lieber sein zu lassen, aus Angst, sie könnten wieder etwas kaputt machen. Auch nach einer Verletzung kann es bei den ersten Trainingseinheiten oft dazu kommen, dass Schmerzen beim Training schneller auftreten, als es zum Heilungsverlauf passen würde. Warum kann Schmerz zu Beginn normal sein An sich ist es sinnvoll etwas zu ändern, wenn Schmerzen beim Training auftreten, denn akuter Schmerz erfüllt in erster Linie eine Warnfunktion. Wenn Schmerzen neu auftreten, würde ich also das Training oder was auch immer gerade zu den Schmerzen geführt hat, zunächst pausieren und überlegen, woran das liegen kann. Stimmt die Technik bei der Übungsausführung, hast Du Dich passend aufgewärmt, hast Du Dich wirklich fit genug fürs Training gefühlt oder hast Du die letzten Nächte kaum geschlafen und bist eher wie ein Zombie unterwegs. All das können Faktoren sein, die die Schmerzwahrnehmung negativ beeinflussen und somit zu Schmerzen beim Training führen können. Wenn Du Deinen Körper nach einer Verletzung wieder langsam an Belastungen heranführst, verhält er sich leider manchmal wie die Prinzessin auf der Erbse und nimmt ein kleines Zwicken direkt als Schmerz war, weil er übervorsichtig geworden ist. Ähnliches kann auch bei chronischen Schmerzen passieren, sodass in beiden Fällen ein gewisses Schmerzlevel toleriert werden kann und sollte. Hierbei kann dann die Schmerzampel weiterhelfen und auch die 24h Regel, die wir uns beide gleich anschauen werden. Behandlung ist immer sehr individuell Wie weiter oben schon erwähnt lässt sich nicht pauschal sagen, was definitiv zu einer Schmerzlinderung führen wird und was nicht. Spätestens wenn Du eine sehr negative Erwartungshaltung haben solltest, kann der Noceboeffekt greifen und eine sonst effektive Behandlung greift nicht mehr. Natürlich hast Du immer die Möglichkeit auf Trainingsmethoden zurückzugreifen, die auch bei einer akuten Verletzung möglich sind. Allerdings kann es in der Behandlung von Schmerzen manchmal auch sinnvoll sein, ein gewisses Schmerzlevel zuzulassen. Spannend ist, dass eine schmerzhafte Behandlung (Massage) zu einer kurzfristigen Schmerzlinderung führen kann (3). Scheinbar ist dieser Effekt allerdings abhängig davon, wie gut oder schlecht Dein Körper das Schmerzempfinden modulieren kann. Mit einem zu hohen Schmerzlevel in eine Behandlung oder Training einzusteigen macht aber auch keinen Sinn, denn hierüber würde zu sehr das Alarmsystem getriggert werden und die Schmerzwahrnehmung würde eher zunehmen, anstatt abnehmen. Es ist also wichtig zum einen den goldenen Mittelweg zu finden und zum anderen das ganze individuell anzupassen. Zwei allgemeine Faustregeln Nichtsdestotrotz gibt es zwei Faustregeln, die dennoch bei den meisten Patienten sehr gut funktionieren. Ausklammern würde ich hier allerdings vor allem frische Verletzungen, bei denen die Heilung noch am Anfang steht. Im Zweifel solltest Du allerdings immer mit Deinem Behandler absprechen, ob das für Dich und Deine Beschwerden Sinn ergibt oder worauf Du achten solltest! Schmerzampel Bei der Schmerzampel gehst Du von einer Schmerzskala von 0 bis 10 aus, so wie wir uns das auch im letzten Artikel zum Thema Anstrengung vs. Schmerzen angeschaut haben. Im unteren Drittel, also einem Schmerzlevel von ca. 0 bis 3 ist die Ampel grün, das heißt die Belastung ist in Ordnung und die Belastung wird höchstwahrscheinlich passend sein. Auf Gelb springt die Ampel im mittleren Drittel, also einem Schmerzlevel von ungefähr 4 bis 6. Diese Belastungen können manchmal gut funktionieren, es kann aber auch sein, dass die Belastung noch zu hoch ist, für Deinen aktuellen Stand. Im Bereich von ca. 7 bis 10 steht die Ampel auf Rot, hier würde ich also nicht weitermachen oder die Übung so anpassen, dass das Schmerzlevel wieder sinkt. Die Ampel gibt eine grobe Tendenz und ich würde hier auch keine scharfen Trennlinien setzen, sodass 3 von 10 nie ein Problem ist, aber ab 4 es schon kritisch wird. Du kannst Dich aber zumindest grob daran orientieren. 24h Regel Auch wenn Du Dich an die Schmerzampel hältst, kann es dennoch teilweise zu sogenannten Flare Ups, also einer Schmerzsteigerung nach dem Training oder auch einer Behandlung kommen. Diese bedeuten nicht zwingend, dass die Behandlung schlecht läuft. Denn es gibt, wie weiter oben schon erwähnt, unglaublich viele Faktoren, die einen Einfluss auf Deine Beschwerden haben können. So kann es auch passieren, dass Du an einem Tag ohne Schmerzen beim Training durchkommst und auch im Nachhinein keine Verschlechterung der Beschwerden wahrnimmst, an einem anderen Tag kurz darauf kann das aber ganz anders aussehen, teils auch schon, weil Du einfach die Nacht zuvor kaum geschlafen hast, sodass Du unausgeruht und gestresst trainiert hast. Dein Körper kann dann zum Teil schneller mit Schmerzen reagieren. Das Ziel sollte dennoch sein, dass spätestens nach

Kopf frei kriegen (mentale Erholung) – 3 leicht umsetzbare Möglichkeiten

Kopf frei kriegen und mentale Erholung in der Hängematte

Nachdem wir uns letzte Woche das vegetative Nervensystem angeschaut haben und vor allem auch, was chronischer Stress für Probleme mit sich bringen kann, schauen wir uns heute mal an, was meiner Erfahrung nach die besten Möglichkeiten sind, den Kopf frei zu kriegen und die mentale Erholung (Regeneration) zu verbessern. Meiner Erfahrung nach, ist es für viele Menschen einfacher etwas für die körperliche Regeneration zu tun und evtl. auch mal eine Pause einzulegen. Der Bereich mentale Erholung geht leider oft eher unter, obwohl es sehr leicht sein kann, auch hier etwas zu tun. Vielfach ploppen bei diesem Thema Ideen wie Meditation, am besten noch Zen Meditation auf oder lange dauernde Übungen, wie progressive Muskelentspannung. Ja, diese Möglichkeiten haben ihre Berechtigung und ihre Vorteile, aber ganz ehrlich, wenn jemand mental überlastet ist, ist oft seine letzte Idee, sich für eine halbe Stunde hinzusetzen, um progressive Muskelentspannung durchzuführen. Zen Meditation ist vor allem zu Beginn sehr frustrierend und das muss man auch wirklich wollen, sodass das als schnelle Hilfe auch rausfällt. Wenn ich Patienten empfehle, etwas für die mentale Erholung zu tun, geht es um leicht umsetzbare Dinge, die nicht in Arbeit ausarten. Weitere Ansätze kannst Du übrigens in folgendem Artikel von mir finden: Wie Du Deinen Stress reduzieren kannst. Definition Wikipedia Regeneration Schauen wir uns erstmal an, wovon wir eigentlich reden. Wikipedia definiert Regeneration folgendermaßen: Unter Regeneration werden Prozesse verstanden, die zur Wiederherstellung eines physiologischen Gleichgewichtszustandes führen. Sie stehen immer in Bezug zu einer vorausgehenden Belastung und haben (wieder-)versorgende Funktion. Auch hier geht es also wieder um eine Balance. Je belastender oder auch anstrengender eine vorangehende Tätigkeit ist, desto mehr Erholung ist nötig. Entweder durch eine komplette Pause, also zum Beispiel im Schlaf. Oder aber Du machst etwas komplett anderes, sodass Dein Körper oder Geist sich erholen können. Regeneration und Erholung verwende ich im Text übrigens synonym, Du könntest anstatt mentale Erholung also auch mentale Regeneration sagen. Kopf frei kriegen oder auch mentale Erholung Wenn Dein Gehirn tagsüber schon stark mit Nachdenken beschäftigt ist, macht es also wenig Sinn, wenn Du abends noch versuchst in einem ähnlichen Bereich neues Wissen anzusammeln. Beides ist zu nah beieinander und die Belastung würde sich nur aufsummieren. Anders sieht es aus, wenn Du Dich tagsüber zum Beispiel nur mit Zahlen beschäftigst und abends einen anspruchsvollen Roman liest oder eine Sprache lernen würdest. Das kann (je nach Anstrengungslevel des Tages) ausreichend weit auseinander liegen und die Ermüdung nicht aufsummieren, sondern zu einem gewissen Grad bei der Erholung helfen. Noch leichter und effektiver ist es allerdings, etwas gänzlich anderes zu machen. Sport (Kraft und Ausdauer) Mir persönlich hilft regelmäßiger Kopf wunderbar den Kopf frei zu kriegen und an meiner mentalen Erholung zu arbeiten. Zu Beginn des Trainings ist es noch oft so, dass viele Gedanken in den Kopf schießen. Im Laufe der Zeit wird das allerdings immer weniger und vor allem nach dem Sport habe ich oft eine geistige Klarheit, die so ihresgleichen sucht. Für mich funktioniert hier tatsächlich Krafttraining sehr gut, noch besser sind allerdings lange Ausdauereinheiten. Eine gleichmäßige Bewegung, über die ich irgendwann nicht mehr großartig nachdenken muss, ist super, um den Kopf frei zu kriegen. Wenn es mal nicht direkt funktionieren sollte, versuche ich mich mehr auf bestimmte Bewegungsanteile zu konzentrieren und an diesen zu arbeiten. Die bewussten Gedanken werden hierdurch sehr schnell, sehr ruhig. Zeit in der Natur Zeit in der Natur kann für viele Dinge sehr heilsam sein. In Japan beispielsweise wird von Ärzten teils das sogenannte Shinrin Yoku verschrieben, was im Deutschen soviel heißt, wie Waldbaden. Vor allem zur Stressreduktion funktioniert das nachweislich sehr gut. Für mich persönlich funktioniert oft der Wald zur mentalen Erholung nicht so gut, wie andere Orte. Meine Favoriten sind die Berge und auch Wasser (Flüsse, Seen, Meer). Vor allem die Berge sind hier meine absolute Nummer 1. Die Ruhe, die dort oftmals herrscht, findet man sonst in meinen Augen nur selten. Mich erdet es auch immer, diese riesigen Felsen zu sehen, die sich über Jahrmillionen aufgetürmt haben und zu sehen, wie wenig Kontrolle wir Menschen darüber haben. Aber ich drifte ab… Zeit mit Freunden Zeit mit guten Freunden, wenn Du wirklich Du selbst sein kannst, ist eine weitere wundervolle Möglichkeit, die mentale Erholung zu verbessern. Auch hier vielleicht wieder ein Beispiel von mir. Wie Du vielleicht weißt, habe ich früher sowohl eine aktive Leistungssportzeit gehabt und war auch längere Zeit als Trainer im Leistungssport tätig. Der Sport meiner Wahl war damals das Rudern. Trainingslager sind meistens von morgens bis abends ziemlich durchgetaktet, vor allem wenn zwischen den Einheiten ein Teil der Sportler auch noch behandelt werden soll. Für mich sind Trainingslager oder auch das Mitfahren zu Wettkämpfen um bei der Betreuung zu unterstützen super Möglichkeiten den Kopf frei zu kriegen. Um Ostern war ich zum Beispiel für ein paar Tage mit meinem früheren Verein im Trainingslager. Die Erholung war ungefähr so stark, wie wenn ich mehrere Wochen Urlaub gemacht hätte.https://youtu.be/5q-Dhjhqxmo Zum Podcast Etienne RiesWie Du vielleicht schon mitbekommen hast, ist mein Name Etienne Ries. Ich bin Heilpraktiker, Osteopath und Physiotherapeut und schon von klein auf vom menschlichen Körper fasziniert. Nachdem ich mehrere Jahre als angestellter Physiotherapeut gearbeitet habe, habe ich mir 2021 den Traum der eigenen Praxis erfüllt und habe mich hier auf die Arbeit mit Schmerzpatienten und Sportlern spezialisiert. Wie Du im Blog merken wirst, sind das aber nicht meine ausschließlichen Behandlungsfelder. Zur Terminbuchung kommst Du übrigens bequem hier. Diese Faszination versuche ich sowohl in meiner Arbeit an meine Patienten weiterzugeben, als auch mittels des Blogs und anderer Social Media Formate, wie YouTube… Wenn Du immer auf dem Laufenden bleiben willst, kannst Du Dich auch gerne zu meinem wöchentlichen E-Mail Newsletter anmelden. osteo-ries.de

Das vegetative Nervensystem

Hier funktioniert das vegetative Nervensystem gut, Pause zwischen der Arbeit

Eine Sache, die ich Patienten immer wieder erkläre, ist das vegetative Nervensystem, da das Wissen hierüber unter anderem dabei hilft, um unter anderem zu verstehen, warum der Körper auf Stress mit vielfältigsten Beschwerden reagieren kann. Was macht das vegetative Nervensystem? Im Bereich des Nervensystems wird funktionell zwischen dem somatischen Nervensystem und dem vegetativen Nervensystem unterschieden. Eine weitere Unterteilungsmöglichkeit ist zwischen zentralem Nervensystem (Gehirn und Rückenmark) und dem peripheren Nervensystem (Nerven, Nervenzentren). Leichter verständlich wird die Funktion des vegetativen Nervensystems, wenn man sich einen anderen Begriff dafür anschaut, denn es wird auch als autonomes Nervensystem bezeichnet. Das heißt, dass hierüber verschiedene Organfunktionen unbewusst gesteuert werden. Das somatische Nervensystem hingegen steuert die Funktion der Skelettmuskulatur. Beide Teile beeinflussen sich, trotz unterschiedlicher Funktion, zu einem gewissen Teil gegenseitig. Das vegetative Nervensystem lässt sich weiter in drei verschiedene Bereiche unterteilen, wobei uns später heraus hauptsächlich die ersten beiden beschäftigen werden: Sympathikus Parasympathikus Enterisches Nervensystem Zum Thema enterisches Nervensystem könnte ich vermutlich nochmal einen ganzen eigenen Blogbeitrag erstellen, es wird von manchen Autoren auch als eigenständiger Teil angesehen. Englische Begriffe hierfür zeigen Dir auch, was es ungefähr ist: „Abdominal brain“ oder auch „second brain“. Hier geht es um das Nervengeflecht im abdominalen Bereich (Bauchraum).  Sympathikus und Parasympathikus Vielleicht kennst Du aus dem Biologieunterricht der Schule noch die schöne Skizze mit dem Höhlenmenschen, der jagt, wegrennt oder auch kämpft (Sympathikus) und auf der anderen Seite dem Höhlenmenschen, der vorm Lagerfeuer chillt und sein Essen verdaut (Parasympathikus). Hierüber lässt sich schon die gegensätzliche Wirkung der beiden Anteile des vegetativen Nervensystems erkennen. Auch wenn der Sympathikus schon sehr sympathisch klingt (ja, ich weiß, schlechtes Wortspiel), so ist er doch hauptsächlich für die Reaktionen verantwortlich, die unter Stress passieren. Der Parasympathikus hingegen ist für die Reaktionen, die in der Pause passieren, verantwortlich. Auch wenn sich Teile des vegetativen Nervensystems im Gehirn finden lassen, so ist von der Lage den meisten vermutlich hauptsächlich eine andere Aufteilung bekannt: Der Parasympathikus wird hauptsächlich über den Nervus Vagus (10. Hirnnerv) und Nerven aus dem Bereich des Sakrums (Kreuzbein) gebildet. Der Sympathikus liegt mit seinen Nervenkernen im Bereich der Brustwirbelsäule und der ersten beiden Lendenwirbel Wenn wir bei diesem Modell bleiben, gibt es auch häufig im Bereich des Sympathikus genauere Einteilung, welche Organe über welche Bereiche der Brust- bzw. Lendenwirbelsäule angesteuert werden. Diese widersprechen sich allerdings häufiger mal (wenn auch teils nur in Nuancen). Da ich keine Studien finden konnte, in denen dies genauer untersucht wurde, lasse ich hier eine entsprechende Skizze weg. Grob unterteilen lässt sich das ganze vielleicht so, dass über den Bereich der oberen Brustwirbelsäule hauptsächlich Kopf und Organe des Brustkorbs sympathisch angesteuert werden und je weiter es an der Wirbelsäule runtergeht, desto eher geht es Richtung Bauchorgane. Beim Magen-Darm-Trakt kannst Du Dir ungefähr merken, dass je weiter es an der Wirbelsäule abwärts geht, desto weiter schreitest Du im Verdauungstrakt voran. Bei den Anteilen des Parasympathikus wird es dann wieder einfacher. Der Nervus Vagus steuert parasympathisch vom Kopf abwärts die Organe des Brustkorbs und im Verdauungstrakt alles bis zum sogenannten Cannon-Böhm-Punkt an (im linken Drittel des querverlaufenden Anteils des Dickdarms, dem sogenannten Colon transversum). Des Weiteren werden von ihm auch die Nieren angesteuert. Die restliche parasympathische Ansteuerung erfolgt über Nerven aus dem Bereich des Kreuzbeins. Wie Du erkennst, welcher Teil aktiver ist Es gibt eine objektive Messmethode für das vegetative Nervensystem, die sogenannte Herzratenvariabilitätsmessung (HRV). Diese Werte sind allerdings vor allem dann aussagekräftig, wenn Du regelmäßig Messungen durchführst und Deine Werte somit vergleichen kannst.  Daneben gibt es noch einige Zeichen, die Hinweise sein können. Für den Parasympathikus wären das: verengte Pupillen vermehrte Speichelproduktion niedriger Puls Harndrang durch Anspannen der Harnblase Für den Sympathikus: geweitete Pupillen Mundtrockenheit erhöhter Puls bzw. Blutdruck vermehrtes Schwitzen schlechte Verdauung Exkurs: Schmerz und Stress Auch wenn das vegetative Nervensystem keinen mir bekannten direkten Einfluss auf die Schmerzwahrnehmung hat, so ist doch bekannt, dass vor allem Stress, Ängste und ähnliche negative Emotionen die Entstehung von chronischen Schmerzen begünstigen können. Hierauf bin ich unter anderem in diesem Artikel eingegangen. Und auch die Schmerzwahrnehmung ist in unangenehmen Situationen (Stress) deutlich sensibler, als in positiven Situationen. Hierfür sind dann unter anderem Endorphine verantwortlich, körpereigene Schmerzmittel, die sehr gut funktionieren. Darauf bin ich hier etwas genauer eingegangen. Die Balance entscheidet Wie so oft im Leben ist es nicht so, dass nur der eine oder nur der andere Teil wichtig ist, sondern die Balance zwischen Gegensätzen ist der Schlüssel. So auch beim Zusammenspiel zwischen Sympathikus und Parasympathikus. Es ist so, dass immer beide Teile aktiv sind, mal der eine mehr und mal der andere. Normalerweise erfolgt das situativ und macht so auch am meisten Sinn, wenn das vegetative Nervensystem gut funktioniert.  In akuten Stresssituationen ist es wichtig, dass der Sympathikus aktiver wird und zum Beispiel die Verdauung eine weniger hohe Rolle spielt. Das Herz soll ordentlich arbeiten, sodass die Muskulatur gut versorgt wird, für Kampf oder Fluchtreaktionen. Wenn diese Situationen geklärt sind, wird es Zeit, dass der Parasympathikus das Ruder wieder übernimmt, um Dich runter zu bringen und damit Du auch in Ruhe essen und verdauen kannst.  Was evolutionär allerdings in unserem Körper noch nicht so ganz angekommen ist, ist das moderne Leben, indem diese Reaktionen oftmals nicht mehr so ausgeprägt stattfinden müssen, vor allem nicht auf Dauer (Stichwort chronischer Stress). Gerade bei letzterem ist es dann oftmals entscheiden, selbst etwas gegen den Stress zu tun, um den Körper dabei zu unterstützen, runterzukommen.  Auf der anderen Seite merken Patienten in meinen Behandlungen, wenn oft der Parasympathikus aktiver wird, dass sie beispielsweise zu frösteln beginnen oder auch, dass ihr Bauch auf einmal wie wild zu gluckern beginnt. Beides können Zeichen dafür sein, dass der Parasympathikus (ungewohnter Weise) dominanter wird. Das Gluckern im Bauch bedeutet letztlich einfach, dass der Magen-Darm-Trakt aktiv wird und die Kälte lässt sich dadurch erklären, dass bei Sympathikusaktivität die Durchblutung, vor allem der Skelettmuskulatur, verbessert wird. Du siehst, dass Dir das Verständnis über das vegetative Nervensystem in vielen Punkten helfen kann, zu verstehen, warum Dein Körper bestimmte Reaktionen zeigt und wo Du entsprechend ansetzen solltest. https://youtu.be/lbCtZTH8GNc Zum Podcast Etienne RiesWie Du

Was ist ein Bandscheibenvorfall?

Was ist ein Bandscheibenvorfall

Die Diagnose Bandscheibenvorfall stellt für unglaublich viele Menschen eine Horrordiagnose dar. Das Schlimme ist, dass sowohl viele Ärzte als auch Therapeuten, aber vor allem auch die Beratung bei Dr. Google diese Gedanken befeuern. Wenn man sich die Datenlage dazu anschaut, dann erkennt man schnell, dass es meistens nicht so schlimm ist, wie es zunächst klingt und eine OP ist tatsächlich nur selten notwendig. Was ist eine Bandscheibe? Schauen wir uns erstmal die Anatomie an. Bandscheiben befinden sich zwischen den einzelnen Wirbelkörpern und Du kannst sie Dir ein bisschen wie die Dämpfung in Sportschuhen vorstellen. Auf Bild 1 habe ich mal versucht, das schematisch zu zeichnen und hoffe, dass es halbwegs erkennbar ist. Im Querschnitt (Bild 2) kannst Du Dir eine Bandscheibe in etwa wie einen Baumstamm vorstellen. Die äußere Ringstruktur (Anulus fibrosus) hält den gallertigen Kern der Bandscheibe (Nucleus) in der Mitte. Insgesamt besteht die Bandscheibe zu einem sehr großen Teil aus Wasser und verliert sogar im Laufe des Tages an Höhe. Letzteres ist übrigens der Grund, warum Du abends kleiner bist als morgens und auch einer der Faktoren, warum Menschen in höherem Lebensalter kleiner werden. Der Bandscheibenvorfall Weiter geht’s mit dem vermeintlichen Horrorszenario, dem Bandscheibenvorfall und auch dem kleinen Bruder, der Bandscheibenvorwölbung. Wenn bei der Bandscheibenvorwölbung die Ringstruktur noch intakt ist (allerdings nur etwas zu lax), so ist diese beim Bandscheibenvorfall zerrissen und der Kern kann austreten. Die Unterscheidung ist nicht scharf abgrenzbar und hängt somit ein Stück weit von der Einschätzung des Radiologen ab. Auch wenn beides schon im ersten Moment nach massiven Beschwerden schreit, so ist das oftmals nicht der Fall. Dazu aber später mehr. Meistens drückt sich der Kern in Richtung des Rückens und etwas zur Seite (über 90 %) und in Richtung der sogenannten Spinalnerven. Hiermit werden die großen Nervenbündel beschrieben, die aus der Wirbelsäule austreten und weiter in die Peripherie ziehen. Je eher der Bandscheibenvorfall direkt zur Mitte des Rückens zieht, desto eher kann auch der Spinalkanal (Rückenmark) betroffen sein. (1) Am häufigsten tritt ein Bandscheibenvorfall übrigens im Alter von 30-50 Jahren auf und bei über 60 % im Bereich der Lendenwirbelsäule (der Bereich zwischen Becken und Rippen). Übrigens geht man davon aus, dass bei über 60 % der über 60-jährigen ein Bandscheibenvorfall im Bereich der Lendenwirbelsäule zu finden ist. Symptome Die Möglichkeit der Symptome sind sehr unterschiedlich und müssen nicht zwangsläufig mit der Bildgebung zusammenhängen! Von symptomfreien Patienten, bei denen die Diagnose quasi ein Zufallsbefund ist, bis hin zu Schmerzen oder sogar Lähmungen kann alles passieren. Um es noch einmal zu betonen, eine Bandscheibenvorwölbung und sogar ein Bandscheibenvorfall müssen nicht zwingend zu Beschwerden führen. Bei einer Untersuchung an 488 beschwerdefreien jungen Männern zwischen 17 und 24, die von der Bundeswehr auf fliegerische Tauglichkeit untersucht wurden, fanden sich lediglich bei 18,8 % der Bewerber komplett unauffällige Wirbelsäulen. 49 % der Bewerber zeigten degenerative Veränderungen der Bandscheiben. Schmerzen können sowohl rein im Bereich des Rückens auftreten, als auch im Verlauf des Nerven, der eingeengt wird. Manchmal kommt es auch zu Gefühlsstörungen im Verlauf des Nerven, sogenannten Parästhesien. Diese reichen von Kribbeln und Einschlafgefühl bis hin zu Taubheit. In schwerwiegenderen Fällen kann es auch zu Lähmungen der Muskulatur kommen und auch dem sogenannten Cauda-Equina-Syndrom kommen, bei dem es zu Kontinenzproblemen kommen kann. Therapie Auch wenn vielleicht oft das Bild vermittelt wird, so muss ein Bandscheibenvorfall oftmals nicht operiert werden! An sich läuft das Behandlungsschema in vielen Fällen ähnlich wie bei anderen Verletzungen ab (P.E.A.C.E. & L.O.V.E.). Wichtig ist nochmal zu erwähnen, dass sich die Behandlung nach den Beschwerden des Patienten und nicht nach dem Ergebnis der Bildgebung richtet. Zu Beginn steht oft die Schmerzlinderung im Vordergrund, wozu eine sehr große Bandbreite an Möglichkeiten zur Verfügung steht. Ich nutze in meinen Behandlungen oftmals diverse Techniken aus den Bereichen der Physiotherapie, Osteopathie und auch ergänzende Möglichkeiten wie Dry Needling. Mit meinen Patienten bespreche ich zudem ein passendes Belastungsmanagement (nicht einfach nichts tun), sowie ergänzende Übungen. Zum Teil bieten sich auch gezielte Übungen zur Nervenmobilisation an, diese sollten aber immer in der Behandlung abgesprochen werden. Schmerzmittel sind eine sehr individuelle Entscheidung, wobei ich diese, wenn möglich, vermeiden würde. Einzige Ausnahme ist, wenn Schlafen ohne nicht mehr möglich ist. Es gibt einige wenige, konkrete Gründe, die für eine OP sprechen: Inkontinenz massiver Kraftverlust in der vom betroffenen Nerv versorgten Muskulatur Schmerzen sollten erst dann einen OP Grund darstellen, wenn eine konservative Behandlung scheitert! In den meisten Fällen bilden sich übrigens im Laufe der Zeit sowohl Bandscheibenvorfälle als auch Bandscheibenvorwölbungen zurück. Hierzu ein kleines Bild aus einem Post von Instagram (3), der das sehr deutlich zeigt. Mit dem Pfeil ist jeweils die Stelle markiert, an der der Bandscheibenvorfall sitzt. Fazit Zunächst einmal das wichtigste: Oftmals muss ein Bandscheibenvorfall nicht operiert werden und normalerweise verheilt dieser im Laufe der Zeit. Viele im MRT diagnostizierte Bandscheibenvorfälle können auch Zufallsbefunde sein und nichts mit Deinen Beschwerden zu tun haben. Sollten Lähmungen oder Kontinenzprobleme auftreten, solltest Du (ich vermute selbsterklärend) zeitnah einen Arzt aufsuchen. Auch wenn in der Akutphase Entlastung Sinn machen kann, so sollte im weiteren Verlauf wieder peu à peu Last auf die betroffenen Strukturen kommen, damit diese wieder richtig verheilen können und belastbarer werden. Im Video bzw. Podcast findest Du zudem noch ein Patientenbeispiel, was aufzeigt, warum mir Aufklärung in diesem Bereich so wichtig ist. Zum Podcast Quellen (1) Amboss Medizinerlexikon (2) Pippig, Torsten (2009): Über die Häufigkeit von asymptomatischen Wirbelsäulen- und Rückenmarkveränderungen bei jungen Männern – eine MRT-Studie an 488 beschwerdefreien Männern zwischen 17 und 24 Jahren. Open Access Repositorium der Universität Ulm und Technischen Hochschule Ulm. Dissertation. http://dx.doi.org/10.18725/OPARU-1617 (3) https://www.instagram.com/p/CsYtNdMLu6l/?igshid=MzRlODBiNWFlZA== Etienne RiesWie Du vielleicht schon mitbekommen hast, ist mein Name Etienne Ries. Ich bin Heilpraktiker, Osteopath und Physiotherapeut und schon von klein auf vom menschlichen Körper fasziniert. Nachdem ich mehrere Jahre als angestellter Physiotherapeut gearbeitet habe, habe ich mir 2021 den Traum der eigenen Praxis erfüllt und habe mich hier auf die Arbeit mit Schmerzpatienten und Sportlern spezialisiert. Wie Du im Blog merken wirst, sind das aber nicht meine ausschließlichen Behandlungsfelder. Zur Terminbuchung kommst Du übrigens bequem hier. Diese Faszination

Die 5 Basics für Deine Gesundheit

Basics Gesundheit Balance

Nachdem ich mich letzte Woche nach einer Behandlung noch ein wenig mit einer Patientin ausgetauscht habe, bei der verschiedene Problembilder bzw. Erkrankungen eine Rolle spielen, hat mich eine Aussage von ihr etwas zum Nachdenken gebracht: „Je länger ich krank bin desto mehr begreife ich, dass die Basics einfach ALLES sind.“ Starkes Statement, oder? Die Frage ist nun, was sind die Basics für Gesundheit? Das ganze schauen wir uns heute mal genauer an. 5 Basics für Gesundheit Mir persönlich sind 5 Punkte eingefallen, die ich für unerlässlich halte. Wenn Du diesen vernachlässigst und sie nicht im Blick hast, wird es schwierig, Deine optimale Gesundheit zu erreichen. Einen Teil davon konntest Du übrigens letzte Woche bereits beim Thema Arthrose kennenlernen, wenn Dich dieses Krankheitsbild genauer interessiert, schau gerne dort nochmal nach. Aber keine Sorge, wir werden uns heute nochmal alle gemeinsam anschauen. Einschub: Definition von Gesundheit Wie Du vielleicht schon gemerkt hast, ist es mir sehr wichtig von einer gleichen Definition auszugehen, da so ein Gespräch über ein Thema leichter wird. Die in meinen Augen beste Definition ist von der WHO: „Gesundheit ist ein Zustand völligen psychischen, physischen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit und Gebrechen.“ Auch wenn ich mit dieser Definition nicht absolut zufrieden bin, so ist es doch die beste, die ich kenne. Wenn Du neugierig bist, warum ich mit der Definition Schwierigkeiten habe, kann ich Dir folgenden Artikel von mir empfehlen. Bewegung und Sport „Leben ist Bewegung und ohne Bewegung findet Leben nicht statt.“ Das Zitat von Moshe Feldenkrais beschreibt es eigentlich sehr gut. Mir fällt keine Erkrankung ein, für die Bewegung und Sport nicht förderlich wären. Seien es Erkrankungen am Bewegungsapparat, wo der Zusammenhang vermutlich am eindeutigsten sein dürfte. Aber auch Patienten mit Herz-Lungen-Erkrankungen oder sogar Patienten mit psychischen Erkrankungen wie Depressionen profitieren von Sport und Bewegung. Bewegung setzt Endorphine frei, die schmerzlindernd und stimmungsaufhellend wirken können. Die Durchblutung wird verbessert. Insulinsensitivität wird verbessert. Wir haben einen positiven Einfluss auf das Herz-Kreislauf-System. Der Knochenstoffwechsel wird durch Stoßbelastungen und Scherkräfte angeregt, sodass die Knochendichte verbessert wird und das sogar bei Osteoporose Patienten! (1) Ich könnte lange so weitermachen, bleibe aber einfach mal bei diesen Beispielen. Schlaf und Regeneration Im Leben sind viele Dinge eine Frage der Balance. Wenn Du immer nur Gas gibst, wirst Du irgendwann unfreiwillig ausbrennen (Stichwort Burnout). Um das zu verhindern, ist es wichtig, dass Du Dich gut erholen kannst. Schlaf ist hier einer der wichtigsten Faktoren. Es gibt viele Möglichkeiten, Deinen Schlaf positiv zu beeinflussen und noch viel mehr Wege ihn negativ zu beeinflussen. Wenn Du hierzu mehr erfahren möchtest, kann ich Dir folgenden Artikel von mir ans Herz legen. Schlaf ist sowohl für die körperliche, als auch die geistige Erholung unglaublich wichtig. Selbst Dein Immunsystem profitiert von einem guten Schlaf.(2) Es gibt aber noch einige weitere Möglichkeiten Deine Regeneration zu unterstützen, die wir uns aber bei den nächsten beiden Punkten etwas genauer anschauen. Ernährung „Der Weg zur Gesundheit führt durch die Küche, nicht durch die Apotheke.“ – Sebastian Kneipp Wenn Kneipp es schon gesagt hat, muss was dran sein, oder? Dass ständiges Fast Food, Alkohol und zu viel Zucker nicht unbedingt das gesündeste sind, ist, denke ich einleuchtend. Aber was ist genau gesunde Ernährung? Es ist wie vieles ein individuelles Thema und von einigen Faktoren abhängig. Den meisten würde ich persönlich eine Variante der mediterranen Ernährung ans Herz legen. Gerade im Bereich Herzgesundheit gibt es hier auch unglaublich viele Belege (3). Kurz zusammengefasst beinhaltet die mediterrane Ernährung folgendes: Ge­müse, Kräuter, Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Vollkorn-Getreide­produkte, Obst, Pilze und Nüsse. Gesunde Fette (beispielsweise über Olivenöl) spielen eine weitere Rolle. Tierische Produkte werden in Maßen (nicht Massen) verspeist. Bei bestimmten Krankheitsbildern gibt es aber auch speziellere Ernährungsformen, die hilfreich sein können, wie beispielsweise die ketogene Ernährung. Hier wird ein sehr hoher Anteil der Nahrung durch fettreiche Lebensmittel konsumiert. Bei Migräne (4) oder auch Epilepsie scheinen sich hierdurch Verbesserungen einzustellen. Psyche und Stressmanagement „Mens sana in corpore sano“ – „ein gesunder Geist in einem gesunden Körper“ Das vermutlich bekannteste lateinische Zitat beschreibt sehr schön den Zusammenhang zwischen Geist und Körper. Auch die WHO hat sowohl die körperliche und geistige Gesundheit in ihrer Definition von Gesundheit aufgenommen. Es gibt viele Gründe, warum es wichtig ist, auch auf die Psyche zu achten, wenn es darum geht, Gesundheit zu verbessern. So werden in Situationen, in denen Du gut gelaunt bist, lachst und Freude empfindest, Endorphine ausgeschüttet, die unter anderem stark schmerzlindernd wirken. Wenn Du Dir anschaust, was alles über den Placeboeffekt oder auch das Gegenteil den Noceboeffekt möglich ist, wirst Du schnell merken, wie mächtig die Psyche ist. Ebenso ist es beim Thema Stress und Stressmanagement. Akuter Stress ist gut und wichtig, vor allem in früheren Zeiten oft Überlebenswichtig. Anders sieht es allerdings bei chronischem Stress aus, der zu vielen Problemen führen kann, wie beispielsweise schlechtem Schlaf, Bluthochdruck, Muskelverspannungen und verschiedene Schmerzprobleme. (5) Über Tipps zum Reduzieren von Stress kann ich Dir folgenden Artikel von mir ans Herz legen. Meiner Erfahrung nach, tun sich gerade beim Thema Stressmanagement viele Patienten schwer, Dinge zu ändern. Auch wenn es von außen betrachtet oft einfach wäre. Dein Warum (Zielsetzung) „Das Leben ist kein Sprint, sondern ein Marathon“ Aus diesem Grund hast Du wenig von Diäten oder kurzfristigen Ansätzen, die Du nicht durchhältst. Das Ziel sollte immer sein, einen Weg zu finden, der zu Deinem Leben passt und den Du somit auch langfristig durchführen kannst. In vielen Fällen macht es deshalb zum Beispiel beim Thema Sport mehr Sinn, zu schauen, was Dir Spaß macht, anstatt Dir einen Sport herauszusuchen, der in der Theorie vielleicht ideal ist, den Du aber nicht machst. Es wird ähnlich wie bei einem Marathon immer wieder Phasen im Leben geben, in denen die Motivation nachlässt. Manchmal wird es auch Phasen geben, in denen Deine Gesundheit nicht die Priorität Nummer 1 ist und das ist okay. Wichtig ist, dass Du ein starkes Warum hast, um an Deiner Gesundheit zu arbeiten, was Dich immer wieder auf den Pfad Deiner optimalen Gesundheit zurückkehren lässt und auch Phasen, in denen es anstrengend wird, durchstehen lässt. Bonustipp: Wenn Du

5 Tipps gegen Arthrose, die wirklich funktionieren

Arthrose zählt in unserer Gesellschaft zu den häufigen orthopädischen Erkrankungen und wenn man sich anschaut, was für Pillen, Zauberübungen und Co. angeboten werden, ist es auch ein riesiger Markt. Die häufigste „Therapie“, die man im persönlichen Umfeld mitbekommt, ist vermutlich die Gelenkersatz-OP. In Deutschland werden pro Jahr ca. 200.000 künstliche Hüftgelenke und auch ähnlich viele Knieprothesen eingesetzt (1) Bei ca. 50 % der über 65-jährigen Frauen und über 30 % der Männer in diesem Alter finden sich arthrotisch veränderte Gelenke. Was ist Arthrose? Wie immer schauen wir uns erstmal an, was das ganze eigentlich ist, bevor wir überlegen, wie man das Ganze denn wirklich sinnvoll behandeln kann. Arthrose wird häufig als übermäßiger Gelenkverschleiß oder einfach Gelenkverschleiß beschrieben. Wenn man sich anschaut, welche Veränderungen im Gelenk stattfinden, sieht die Beschreibung auch erstmal in Ordnung aus. Führt uns aber auch direkt zu einem Missverständnis, das häufig bei Patienten auftritt. Diese Beschreibung sagt nichts über Schmerzen oder Einschränkungen aus. Schauen wir uns jetzt mal an, wie DocCheck in seinem Flexikon (eine Art Wikipedia für Mediziner) Arthrose definiert: „Bei der Arthrose handelt es sich um eine degenerative Gelenkerkrankung, die im Gegensatz zur Arthritis primär nicht entzündlich ist. Sie entsteht vor allem durch langjährige Überbelastung und zeichnet sich durch eine progrediente Veränderung der Knorpel- und Knochenstruktur aus, die schließlich zur Gelenkdeformierung führen kann.“ (2) Zwar handelt es sich um eine fortschreitende (progrediente) Veränderung, allerdings bedeutet dies nicht zwangsläufig, dass es zu Deformitäten der Gelenke kommt. Dies ist eine weitere Vorstellung, die allerdings viele Patienten haben. Wie entsteht Arthrose Es gibt viele Faktoren, die einen negativen Einfluss auf Arthrose haben. Einige kannst Du nicht selbst verändern, wie zum Beispiel Deine Genetik (primäre Arthrose) oder durch einen Unfall bestehende bzw. angeborene Gelenkfehlstellungen. Letzteres lässt sich operativ versorgen, aber diese Entscheidung muss individuell abgewogen werden. Es gibt aber auch einige Faktoren, auf die Du selbst einen Einfluss nehmen kannst, wie das Missverhältnis aus Belastung und Belastbarkeit oder auch chronische Entzündungen, Diabetes Mellitus und Alkoholismus (2). Die letzten drei Punkte verschlechtern die Problematik, durch eine schlechtere Durchblutung (unter anderem im Bereich des Knorpels). Unterteilt wird die Arthrose nach Kellgren und Lawrence in vier Grade, die Du auf dem Bild siehst: Auf die genauen Details, was wann passiert, möchte ich nicht hier nicht eingehen, weil diese Einteilung rein auf den radiologischen Befunden beruht. Das heißt, es geht nur um das, was in der Bildgebung erkennbar ist. Wenn Du den Blog schon eine Weile verfolgst, wirst Du wissen, dass das Ergebnis der Bildgebung oftmals nicht mit der Intensität der Beschwerden zusammenhängen muss. Falls nicht, kann ich Dir folgenden Artikel von mir ans Herz legen. Symptome der Arthrose Das Symptom, mit dem die meisten Patienten zu einer Behandlung kommen, sind Schmerzen. Teilweise fallen in der Untersuchung noch Einschränkungen der Beweglichkeit oder auch Kraftdefizite der umliegenden Muskeln auf. Obwohl die Arthrose keine entzündliche Erkrankung darstellt, kann es sein, dass es zu Entzündung im Gelenk kommt. In diesem Fall sprechen wir dann von aktivierten Arthrose oder auch einer Arthritis. Im Falle einer Entzündung kann es dann noch zu typischen Entzündungszeichen, wie  Schwellung, Rötung oder einer starken Bewegungseinschränkung kommen. Was kannst Du gegen Arthrose tun? Der wichtigste Tipp, den ich Dir geben kann: Lass das Kind nicht in den Brunnen fallen und reduziere Deine Risikofaktoren! Es ist bis jetzt noch nicht gelungen, Knorpel nachwachsen zu lassen. Zwar gibt es Laborversuche, die vielversprechend klingen, bis diese allerdings einen Einzug in die Behandlungswelt haben wird es noch eine Zeit dauern. Das schöne ist, dass sowohl in der Prophylaxe, als auch in der Therapie ähnliche Dinge wichtig sind: Versuche Normalgewicht zu erreichen Aus vielen Gründen heraus einer der wichtigsten Faktoren. Rein mechanisch betrachtet, sorgt ein höheres Körpergewicht für eine höhere Belastung der Gelenke und somit auch für eine schnellere Abnutzung. Ein höheres Körpergewicht birgt aber noch weitere Risikofaktoren, neben der rein mechanischen Last. Chronische Entzündungen und Krankheitsrisiko Entzündungen sind nicht per se negativ. Im Rahmen der Wundheilung sind sie sogar zwingend notwendig. Ähnlich wie auch bei Stress, wird es aber schwierig, wenn sie dauerhaft bestehen. Chronische Entzündungen bringen ein erhöhtes Risiko für diverse Erkrankungen wie Diabetes, Durchblutungsstörungen wie PAVK und so weiter mit sich. Übergewicht bzw. Adipositas zählt zu den multifaktoriellen Erkrankungen. Das heißt, es gibt oft nicht nur einen Grund, warum es dazu kommt. Wenn Du das Gefühl hast, es alleine nicht zu schaffen, dann scheu Dich nicht Dir professionelle Hilfe zu suchen. Gesunde Ernährung Als Ernährungsempfehlung gilt die mediterrane Ernährung. Das heißt jetzt nicht ständig Pizza und Pasta. Mediterrane Ernährung beinhaltet deutlich mehr. Kurz zusammengefasst: Ge­müse, Kräuter, Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Vollkorn-Getreide­produkte, Obst, Pilze und Nüsse. Gesunde Fette (beispielsweise über Olivenöl) spielen eine weitere Rolle. Tierische Produkte werden in Maßen (nicht Massen) verspeist. Sport und Bewegung Der wichtigste Punkt! Es hilft nichts das Gelenk zu schonen, in der Hoffnung dadurch die Abnutzung zu bremsen. Das Gegenteil wird der Fall sein. Knorpel wird durch einen Wechsel aus Belastung und Entlastung geschmiert und auch ernährt. Wenn die Bewegung jetzt fehlt, wird es hiermit sehr schwierig. Wichtig ist, ein passendes Einstiegslevel zu finden und eine Bewegung, an der Du Spaß findest. Das Ziel ist nämlich, dass Du den Sport dauerhaft betreibst. Wichtig ist, dass sowohl ein zu wenig schädlich ist, als auch ein zu viel kann problematisch werden. Wobei ich persönlich nur sehr, sehr wenige Patienten hatte, bei denen ein sportliches zu viel ein Problem war, in Bezug auf Arthrose. Da sich hier viele Patienten oft am schwersten tun, ist hier mein Rat, sprich mit einem Experten drüber, der Dir Tipps zum Einstieg geben kann. Mir ist in meinen Behandlungen immer wichtig, etwas zu finden, was sich an den Interessen meiner Patienten orientiert. Übernimm das Ruder Verlass Dich auf Dich und das, was Du tun kannst. Nicht auf passive Maßnahmen, Medikamente oder ähnliches. Das können Möglichkeiten sein, die ergänzend für Dich sinnvoll sind oder einen Start vereinfachen. Dich nur hierauf zu verlassen, wird Dir langfristig allerdings nicht helfen! Tut mir leid, das so hart sagen zu müssen. Aber ich kriege innerliche Tobsuchtsanfälle, wenn jemand Patienten das vermittelt und sich hierüber letztlich nur wirtschaftlich absichert. Das Bedürfnis von Patientenseite kann ich vollkommen nachvollziehen

Was ist Gesundheit?

Gesundheit - mehr als nur Abwesenheit von Krankheit

„Was ist Dir persönlich das Wichtigste, wenn Du über Gesundheit nachdenkst?“ Eine vermeintlich einfache Frage, die ich vor kurzem auf Instagram gestellt bekommen habe. Die Antwort fiel mir tatsächlich nicht so leicht und im kurzen Social Media Format nochmal weniger. Hast Du Dir selbst schon einmal die Frage gestellt, was Gesundheit bedeutet und wie Du sie definierst? Und nein, diese Frage ist nicht nur philosophisch, sondern hat meiner Meinung nach auch eine große Bedeutung, wenn es darum geht, dass Du eine für Dich optimale Behandlung erhältst. Definitionen Die folgenden Definitionen habe ich aus Wikipedia und dem DocCheck Flexikon entnommen. Hiermit möchte ich Dir zunächst einen groben Überblick verschaffen, bevor wir ans Eingemachte gehen. Humoralpathologie Im antiken Konzept der Humoralpathologie wird sie als Eukrasie definiert. Also ein Gleichgewicht wohltemperierter Körpersäfte und Temperamente. Nietzsche Der Philosophen Friedrich Nietzsche definiert sie wie folgt: „Gesundheit ist dasjenige Maß an Krankheit, das es mir noch erlaubt, meinen wesentlichen Beschäftigungen nachzugehen.“ Salutogenese Nach dem Modell der Salutogenese ist Gesundheit kein fixer Zustand. Gesundheit und Krankheit sind vielmehr die beiden Extreme auf einem Kontinuum, das beeinflusst wird von subjektivem Empfinden und objektivierbaren Einflüssen. Bei jedem Menschen sind also immer sowohl gesunde als auch kranke Aspekte feststellbar und das während der gesamten Lebensdauer. Weltgesundheitsorganisation Die WHO hat 1984 folgende Definition herausgegeben: „Gesundheit ist ein Zustand völligen psychischen, physischen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur das Freisein von Krankheit und Gebrechen. Sich des bestmöglichen Gesundheitszustandes zu erfreuen ist ein Grundrecht jedes Menschen, ohne Unterschied der Rasse, der Religion, der politischen Überzeugung, der wirtschaftlichen oder sozialen Stellung.“ Schwierigkeiten der Definitionen Bist Du aus den obigen Definitionen jetzt schlau geworden, was Gesundheit genau bedeutet und kannst es jemandem mit Deinen Worten erklären? Ich tue mich nach wie vor schwer, auch wenn die Definition der WHO meinem Verständnis einer Definition noch am nächsten kommt. Häufig wird Gesundheit leider einfach nur als das Gegenteil von Krankheit definiert bzw. als das Fehlen von Beschwerden. Aber es beinhaltet in meinen Augen nochmal deutlich mehr. Die Definition der WHO bezieht sich hier auf ein allgemeines, völliges Wohlbefinden und definiert hierüber Gesundheit. Aber meiner Meinung nach wird hierdurch nur der Begriff Gesundheit durch ein ähnliches Wort ersetzt. Meiner Meinung nach, ist es aber auch nur schwer bis gar nicht machbar, eine allgemeingültige Definition zu finden. Für jeden Menschen ist Gesundheit und Wohlbefinden etwas anderes und das ist auch der Grund, warum Du als Patient Dich damit auseinandersetzen solltest, wie Du es für Dich definierst und was somit Deine Ziele sind. Zielt unser Gesundheitssystem wirklich auf Gesundheit ab? Wir haben Krankenhäuser und auch eine Krankenkasse, um Arzt zu werden, muss man Medizin studieren. Alternativ kann man Heilpraktiker werden, um Menschen zu helfen. Aber wie viele Begriffe fallen Dir ein, die mit Gesundheit zu tun haben? Mir persönlich keiner, außer der Oberbegriff Gesundheitssystem. Das mag vielleicht spitzfindig klingen und mir geht es jetzt nicht darum, die Begriffe künstlich zu ändern. Es zeigt aber deutlich, worauf der Fokus im System liegt, nämlich Krankheiten und das Bekämpfen von Krankheiten. Auch das ist unglaublich wichtig und essenziell. Bitte versteh mich hier nicht falsch. Ich bin froh, dass es hierüber Wissen gibt und dass es Anwendung findet. Aber es bietet Dir entsprechend nur einen Aspekt und wird Dich in der aktuellen Ausprägung nicht unbedingt zu Deinem individuellen Ideal bringen. Das System zielt vielfach auf „One size fits all“ Lösungen ab. Die ja in einigen Bereichen, wie der Notfallmedizin, ein guter Ausgangspunkt sind. Aber was passiert jetzt, wenn Du hiermit nicht weiter kommst? Macht die Osteopathie es besser? Ein vielfach angeführtes Zitat im Bereich der Osteopathie besagt: „Gesundheit zu finden sollte die Aufgabe des Arztes sein. Jeder kann Krankheit finden.“ (Andrew Taylor Still) Der Ansatz ist gut, aber wie oft er umgesetzt wird, ist meiner Erfahrung nach sehr unterschiedlich. Hier ist meiner Meinung nach allerdings in allen medizinischen Bereichen Nachholbedarf. Manche machen es vielleicht etwas besser und ja, meiner Meinung nach gehen Osteopathen oft individueller an die Beschwerden des Patienten heran. Allerdings ist es auch hier sehr individuell, welcher Therapeut am Werke ist. Wie in allen anderen medizinischen Professionen auch. Wenn man sich teils in Fachgruppen oder auf Fortbildungen anschaut, wie Patientenfälle diskutiert werden, ist das schon häufig extrem spannend, vom Umgang untereinander mal ganz zu schweigen. Was heißt das für Patienten? Das ganze Thema ist etwas sehr Individuelles und jeder hat hier andere Ziele und Ansichten. Aus diesem Grund kann es manchmal schwierig sein als Patient herauszufinden, wer Dich hier am besten unterstützen kann. Wichtig ist, dass Du weißt, was Dein Ziel ist und was Du bereit bist dafür zu tun. Du wirst somit zu einem wichtigen Partner in der Behandlung, ohne dessen Mitwirken und Meinung es nicht möglich ist, das Optimum zu erreichen. Solltest Du das Gefühl haben, dass das nicht der Fall ist, kann ich Dir nur raten, Deinen Behandler darauf anzusprechen und im Zweifel diesen zu wechseln. Zum Podcast Quellen https://flexikon.doccheck.com/de/Gesundheit https://de.wikipedia.org/wiki/Gesundheit https://de.wikipedia.org/wiki/Salutogenese Still, A. T. (2013). Der Natur bis ans Ende vertrauen!. JOLANDOS. Etienne RiesWie Du vielleicht schon mitbekommen hast, ist mein Name Etienne Ries. Ich bin Heilpraktiker, Osteopath und Physiotherapeut und schon von klein auf vom menschlichen Körper fasziniert. Nachdem ich mehrere Jahre als angestellter Physiotherapeut gearbeitet habe, habe ich mir 2021 den Traum der eigenen Praxis erfüllt und habe mich hier auf die Arbeit mit Schmerzpatienten und Sportlern spezialisiert. Wie Du im Blog merken wirst, sind das aber nicht meine ausschließlichen Behandlungsfelder. Zur Terminbuchung kommst Du übrigens bequem hier. Diese Faszination versuche ich sowohl in meiner Arbeit an meine Patienten weiterzugeben, als auch mittels des Blogs und anderer Social Media Formate, wie YouTube… Wenn Du immer auf dem Laufenden bleiben willst, kannst Du Dich auch gerne zu meinem wöchentlichen E-Mail Newsletter anmelden. osteo-ries.de

Was tun bei Sportverletzungen?

Behandlung von Sportverletzungen Foto von Yogendra Singh auf Unsplash

Vor allem in der Sommerzeit steigt die Zahl der Sportverletzungen oder auch generell Weichteilverletzungen. Das schöne Wetter lockt mehr und mehr Menschen nach draußen, sei es zum Joggen, Radfahren oder auch Wandern. Alleine über die steigende Zahl der Outdoor-Aktivitäten steigt das Risiko für entsprechende Verletzungen. Manchmal macht es Sinn, solche Sportverletzungen medizinisch abklären zu lassen und das möchte ich Dir mit diesem Artikel auch nicht ausreden. Allerdings ist es immer hilfreich, wenn auch Du als Patient weißt, was zu tun ist. Unten findest Du auch den Link zu meinem YouTube-Video zum Thema bzw. den Link zu diversen Podcastplattformen, auf denen Du Dir den Inhalt auch gerne anhören kannst. P.E.C.H., I.C.E. und andere frühere Regeln Vielleicht kennst Du noch Akronyme wie P.E.C.H. (Pause Eis Compresse Hoch) oder auch I.C.E. (Ice Compression Elevate). Diese werden heutzutage nicht mehr als aktuell angesehen. Dies liegt vor allem daran, dass Eis nicht mehr so gerne genutzt wird, wie es früher mal der Fall war. Zum Beispiel im Fußball, wo Sportverletzungen ein gefühlt tägliches Brot sind, war eine Zeit lang Eisspray fast nicht wegzudenken. Der Grund für die Abkehr vom Eis liegt in der Erkenntnis, dass es nicht so sinnvoll ist, in der Akutphase eine Entzündung zu sehr zu unterdrücken. Wozu braucht Dein Körper Entzündungen? Machen wir einen kleinen Ausflug, in das Thema Wundheilung. Hier gibt es verschiedene Unterteilungen. Wir schauen uns jetzt der Einfachheit halber die Unterteilung in die 3 großen Phasen an: Entzündungs-/ Reizungsphase Proliferationsphase Umbauphase Die Dauer der einzelnen Phasen hängt von vielen Faktoren ab, unter anderem davon, wie die Akutversorgung funktioniert. Du siehst aber alleine bei der Auflistung schon, dass am Anfang einer Heilung eine Entzündungsphase steht. Die Entzündung hat mehrere Vorteile in der Akutphase. Zum einen wird durch Schwellung und Schmerz die Beweglichkeit der betroffenenen Strukturen reduziert und es kommt erstmal Ruhe in den Bereich. Des Weiteren kommt es zu einer Mehrdurchblutung, die unter anderem an der Rötung und Überwärmung erkennbar ist. Durch diese Mehrdurchblutung können besser Baustoffe ins Gewebe transportiert werden, die zum Wiederaufbau der betroffenen Strukturen benötigt werden. Aber auch die hierbei entstehenden Stoffewechselendprodukte können besser abtransportiert werden. Was tun bei Sportverletzungen? Seit 2020 gibt es ein neues Akronym oder besser gesagt eine Kombi aus zwei Akronymen. Diese wurden von Dubois et al. (1) vorgeschlagen. Der Vorteil im Vergleich zu den früheren Eselsbrücken ist auch, dass Du hierüber sowohl erfährst, was Du akut tun solltest, als auch, was in der späteren Phase notwendig ist. Laut den Autoren brauchen Sportverletzungen zwei Dinge: P.E.A.C.E. & L.O.V.E. Schauen wir uns nun mal an, wofür die einzelnen Buchstaben stehen: Zunächst die Akutphase: P rotection: vermeide während der ersten 1-3 Tage Dinge, die zu einer Schmerzsteigerung führen E levation: Hochlagern der betroffenen Stelle, möglichst höher als das Herz A void Anti-Inflammatories: sowohl antientzündliche Medikamente (Ibuprofen und Co) als auch Eis bzw. Kühlen sollten vermieden werden, um den Heilungsprozess nicht zu bremsen C ompression: Kompression zur Schwellungsreduktion E ducation: höre auf Deinen Körper, vermeide möglichst unnötige passive Behandlungen und Medis und lass Mutter Natur arbeiten und nun die weitere Nachbehandlung: L oad: Belastung angepasst an Reaktionen des Körpers steigern O ptimism: bleib zuversichtlich und positiv. Auch das hilft, schneller wieder auf die Beine zu kommen. V ascularisation: schmerzfreie Bewegungen, um Durchblutung zu verbessern E xercise: Training ist unerlässlich, um die Strukturen wieder belastbar zu machen und erneute Verletzungen zu vermeiden Unterstützung durch medizinischen Profi? Viele Sportverletzungen wirst Du hiermit gut selbst in den Griff kriegen können. Solltest Du Dir allerdings unsicher sein oder das Gefühl haben, dass die Behandlung durch einen medizinischen Profi notwendig ist, dann zögere bitte nicht und hol Dir Unterstützung. Bildgebung wie Röntgen, MRT und so weiter sollten nur dann genutzt werden, wenn das Ergebnis einen Einfluss auf die Behandlung nehmen würde. Mehr Informationen zu diesem Thema kannst Du auch hier finden. Quellen (1) Dubois, B., & Esculier, J. F. (2020). Soft-tissue injuries simply need PEACE and LOVE. British journal of sports medicine, 54(2), 72–73. https://doi.org/10.1136/bjsports-2019-101253 Zur Podcastfolge Etienne RiesWie Du vielleicht schon mitbekommen hast, ist mein Name Etienne Ries. Ich bin Heilpraktiker, Osteopath und Physiotherapeut und schon von klein auf vom menschlichen Körper fasziniert. Nachdem ich mehrere Jahre als angestellter Physiotherapeut gearbeitet habe, habe ich mir 2021 den Traum der eigenen Praxis erfüllt und habe mich hier auf die Arbeit mit Schmerzpatienten und Sportlern spezialisiert. Wie Du im Blog merken wirst, sind das aber nicht meine ausschließlichen Behandlungsfelder. Zur Terminbuchung kommst Du übrigens bequem hier. Diese Faszination versuche ich sowohl in meiner Arbeit an meine Patienten weiterzugeben, als auch mittels des Blogs und anderer Social Media Formate, wie YouTube… Wenn Du immer auf dem Laufenden bleiben willst, kannst Du Dich auch gerne zu meinem wöchentlichen E-Mail Newsletter anmelden. osteo-ries.de

Mit Barfußschuhen zum Marathon

Da mich diese Woche die Marathonvorbereitung vom Kopf nicht ganz locker lässt, dachte ich mir, ich beschreibe mal meinen Weg von den ersten Kilometern mit Barfußschuhen hin zum Marathon. Auch wenn der Artikel doch etwas anders ist, als die letzten, denke ich doch, dass Du auch hier ein paar Dinge mitnehmen kannst. Ein bisschen was zum Thema Barfußschuhe habe ich schon mal in folgendem Artikel beschrieben, hier geht es nochmal ein bisschen mehr ins Detail bzgl. Joggen mit Barfußschuhen. Wenn Du Dich intensiv mit dem Thema Lauftechnik auseinandersetzen möchtest, kann ich Dir folgenden Artikel von mir empfehlen. Die Anfänge Irgendwann kam zum Training im Ruderverein ein Freund von mir mit seltsam aussehenden Schuhen. Wenn Du die FiveFingers von Vibram noch nicht kennst, hier mal der Link zu dem Modell, was ich beim Laufen trage. Nach dem üblichen Rumgeblödel unter Freunden, war das ganze dann erstmal abgehakt. Erst Jahre später, als ich in meinem Physiostudium war und mich nach einer längeren Abstinenz wieder selbst an Sport herangearbeitet hatte, kam der Gedanke wieder auf bei mir. Ich recherchierte etwas und stieß damals auf den Blog „Wozu Laufschuhe“, hier fand ich dann auch einen Artikel, der ein paar Aspekte der Lauftechnik etwas genauer beschrieb. Ich machte mich, zunächst in normalen Laufschuhen, daran, meine Technik peu à peu zu ändern. Als ich nach einer Weile das Gefühl hatte, mich gut daran gewöhnt zu haben, stand der nächste Schritt an, die ersten eigenen FiveFingers. Nach dem Kauf und dem ersten Tragen im normalen Alltag wuchs mein Respekt davor, mit diesen Schuhen laufen zu gehen. Ich merkte, wie unangenehm es schon beim normalen Gehen wurde, wenn ich wie gewohnt mit fast gestrecktem Knie die Ferse zuerst aufsetzte und der Impuls durchknallte. Nach ein oder zwei Wochen des langsamen Rantastens beschloss ich dann, meinen ersten Versuch mit Joggen zu wagen. Mir war klar, dass ich nicht allzu weit kommen würde, dass ich aber nach 5 Minuten schon komplett verkrampfte Unterschenkel haben würde und nach 10 Minuten die Laufeinheit beenden würde, kam dann doch etwas überraschend für mich. Ein interessantes Gefühl war es auch, am nächsten Morgen mit Muskelkater in der Fußsohle wach zu werden. Technik Parameter der Lauftechnik, an denen ich mich zu Beginn orientierte, waren vor allem die Schrittfrequenz. Diese versuchte ich auf ca. 180 Schritte pro Minute zu kriegen. Ein weiterer Punkt war es, weg von meinem gewohnten Fersenkontakt hin zu einem Mittel- bis Vorfuß orientierten Laufen zu kommen. Als ich mir vor einigen Jahren als neue Laufuhr das Model Forerunner 245 von Garmin mit dem Run Pulsgurt kaufte, konnte ich mich beim Training auch auf weitere Laufwerte konzentrieren, wie beispielsweise Bodenkontaktzeit, Balance der Bodenkontaktzeit (zwischen Rechts und Links) und viele weitere Werte, die ich mittlerweile selten bis gar nicht mehr für mich auswerte. In der Anfangszeit war es für mich hierüber deutlich leichter ein Gefühl für meinen Laufstil zu entwickeln und diesen zu verändern, da ich über die Werte ein direktes Feedback bekam, was sich wie veränderte. Wenn Du detaillierte Tipps suchst, um mit Barfußschuhen zu starten oder generell ein besseres Verständnis für Lauftechnik kriegen willst, dann kann ich Dir den folgenden Artikel von mir empfehlen. Hier behandle ich das Thema Lauftechnik intensiv und gebe Dir Tipps, wie Du daran arbeiten kannst. Warum ein Marathon? Nachdem ich mich über mehrere Jahre an immer längere Läufe herangetastet habe, wuchs in mir das Ziel einen Marathon mit Barfußschuhen zu laufen. Kurz vor meinem Abitur habe ich schon mal einen gefinished, allerdings mit einem Ergebnis, mit dem ich ziemlich unzufrieden war. Da ich wusste, dass das Ergebnis mit schlechter Vorbereitung zusammenhing, wollte ich diese auf jeden Fall verbessern. Sicher war ich mir vor allem, dass der schwierigste Part, auf den ich mich am meisten fokussieren müsste, der Bewegungsapparat und hier vor allem die Beine sein würden. Ich versuchte also meine Laufstrecken Stück für Stück zu steigern. Wenn ich merkte, dass das ganze doch zu viel wurde, wurde die Woche darauf die Kilometerleistung entweder beibehalten oder reduziert. Zwischendurch auftretende Schwierigkeiten wie häufige Achillessehnenreizungen bzw. -entzündungen behandelte ich in Eigenregie, vor allem mit ergänzenden Kräftigungsübungen, wie exzentrischem Training. Wäre es nach meiner eigenen Planung gegangen, hätte ich mich vermutlich frühestens nächstes Jahr für den Marathon angemeldet. Da mich aber oben erwähnter Freund Anfang des Jahres, als wir zufällig im Gespräch auf das Thema kamen, fragte, ob ich auch mit in Frankfurt an den Start gehen würde, meldete ich mich an, auch um für mich selbst den Druck etwas zu erhöhen. Das war im April dieses Jahres, also knapp ein halbes Jahr Vorlaufzeit zum Marathon. Vorbereitung und persönliche Erfahrungswerte Da der Vorbereitungsplan bis dato gut funktioniert hatte, änderte ich auch wenig. Die Länge steigerte ich weiter kontinuierlich und baute sonntags immer häufiger lange Läufe ein. Was ich für mich merkte, dass die langen Läufe am besten funktionierten, wenn ich den Tag vorher nichts an Sport gemacht hatte. Das war für mich nicht sonderlich intuitiv, da ich es aus meiner Zeit im Leistungssport gewohnt war, dass es als wichtig angesehen wurde, am Tag vor dem Wettkampf in Bewegung zu bleiben und entsprechend auch zu trainieren. Auch merkte ich zwischendurch, dass ich bei meinem Trainingspensum ab einem gewissen Punkt meine Regeneration zu sehr störte, wenn ich unter der Woche schon mit dem angepeilten Pace für den Marathon unterwegs war und reduzierte unter der Woche das Tempo, sodass ich am Wochenende mit höherem Pace die langen Läufe absolvieren konnte. Von meinem Gefühl und auch, wenn ich mir die Entwicklung der Geschwindigkeit und anderer Daten der Trainingseinheiten anschaue, denke ich, dass ich gut vorbereitet bin auf den Lauf. Nachdem ich anfangs nur das Ziel hatte durchzukommen, habe ich mich zwischendurch dazu entschieden, eine Zeit von unter 4 Stunden anzupeilen. Zumal die Strecke in Frankfurt noch einmal deutlich flacher ist, als meine Laufstrecken in Wiesbaden. Ob ich das Ziel erreiche, werde ich noch in diesem Text ergänzen. Empfehlenswert? Ehrlicherweise war das ganze schon eine gewisse Quälerei und ich würde es dementsprechend nicht jedem empfehlen, ausschließlich mit Barfußschuhen laufen zu gehen, geschweige denn einen Marathon

Was tun gegen Schmerzen?

Nachdem es in den letzten Artikeln sehr darum ging, Dir ein Grundwissen zum Thema Schmerz zu vermitteln, möchte ich mich im heutigen Artikel damit beschäftigen, was Maßnahmen gegen Schmerzen sind, die Du selbst ergreifen kannst. Unfallbedingte Schmerzen Sollten direkt oder zeitnah nach einem Unfall starke Schmerzen auftreten, die durch Bewegung schlimmer werden, so kann es ratsam sein, einen Experten aufzusuchen und sich von diesem untersuchen zu lassen. Ein Röntgen oder andere Bildgebung ist nicht immer zwingend erforderlich, manche Dinge lassen sich auch mit einer körperlichen Untersuchung relativ sicher ausschließen. Wenn ich zum Beispiel in der Untersuchung eines Patienten die Vermutung hätte, dass ein Bruch oder ein Muskelfaserriss vorliegen würden, würde ich den Patienten zu einem Arzt weiterschicken, der entsprechende Diagnostik durchführen kann. Solche Verletzungen würden auch eine Schonung des verletzten Bereichs in der Akutphase notwendig machen und Bewegungen sollten vorsichtiger durchgeführt werden. Bei manchen Brüchen ist zudem auch eine OP notwendig.   Länger bestehende Schmerzen und Überlastungsschmerzen Anders sieht das ganze meist aus, wenn Schmerzen bereits länger bestehen. Hier hängt es zwar ein wenig davon ab, was der genaue Auslöser ist, wenn man gezielt gegen die Schmerzen vorgehen möchte. Bei den meisten länger bestehenden Schmerzformen ist Bewegung bzw. Sport allerdings ein unglaublich wichtiger Teil der Behandlung. Bei Beschwerden am Bewegungsapparat ist dies nochmals wichtiger. Stell es Dir vereinfacht so vor, dass Du über Sport die entsprechenden Strukturen sowohl stärker als auch belastbarer machst. Komplette Ruhe bringt Dich hier leider nur seltenst weiter, auch wenn diese häufig empfohlen wird. Manchmal kann es zwar Sinn machen in einer akuten starken Entzündung zum Beispiel mit anderen Körperbereichen zu starten, die Füße nur auf der Couch hochzulegen, bringt allerdings dauerhaft bedauerlicherweise nichts. Auf die weiteren Wirkmechanismen werde ich die nächsten Wochen etwas genauer eingehen, das würde an dieser Stelle den Rahmen sprengen. Theoretisch lässt sich dieser Punkt auch alleine umsetzen. Wichtig ist, dass Du mit sehr leichten Belastungen anfängst, die sich vielleicht sogar zu leicht anfühlen. Diese passt Du dann je nach Verträglichkeit an. Ziel ist es, eine langsame, stetige Progression zu erreichen. An dieser Stelle möchte ich Dir nochmals das Führen eines Schmerztagebuches ans Herz legen, da Du hierüber selbst sehr gut lernen kannst, welche Belastung für Dich passend ist. Hilfe durch Experten Solltest Du Dir allerdings zu unsicher sein oder sogar Angst vor körperlicher Belastung haben, macht es Sinn Dir einen Experten zu suchen, der Dich bei Deinen ersten Schritten an die Hand nimmt. Die Möglichkeiten sind hier sehr groß und auch etwas von Deinen persönlichen Präferenzen abhängig. Wenn Du sehr unsicher bist und auch wenig Sporterfahrung hast, kann es zu Beginn Sinn machen zu einem Physiotherapeuten zu gehen und hier in kleinen Einheiten unter Anleitung die Übungen zu erlernen und gemeinsam durchzuführen. Dies ist auch dann hilfreich, wenn Dein innerer Schweinehund Sport zu treiben etwas größer ist. Ein sanfter Tritt in den Hintern ist hier erfahrungsgemäß manchmal Gold wert. Patienten, die bei mir in Behandlung sind, kriegen hingegen meist eher Übungsempfehlungen als Startpunkte. Wenn ich das Gefühl habe, dass konkretere Trainingspläne zielführender sind oder von Patienten danach gefragt werde, dann geht es manchmal auch in diese Richtung.   Psychische Trigger Vor allem, wenn Stress oder Ängste die Schmerzen triggern, so ist es wichtig auch hierauf mit einzugehen. Abhängig von der Schwere ist es auch hier manchmal sinnvoll den Rat eines Experten zu suchen bzw. lassen sich manche Dinge selbstständig in richtige Bahnen lenken. Wenn Du merkst, dass Du häufig negative Gedanken hast, die Dich und auch Deine Schmerzen negativ beeinflussen, kann es helfen, ein Achtsamkeitstagebuch zu führen. Es gibt hier mehrere Ansätze bzw. Fragen, die man täglich beantwortet. Häufige Fragen sind beispielsweise „Wofür bin ich dankbar.“ , „Nenne drei positive Dinge, die heute passiert sind!“. Die Fragen wirken erstmal banal und Du wirst Dich vielleicht fragen, was das bringen soll. Der Begriff Achtsamkeitstagebuch erklärt es an sich schon zu einem gewissen Grad. Du änderst den Fokus Deiner Achtsamkeit oder auch Aufmerksamkeit auch positive Dinge und lernst diese wieder eher wahrzunehmen. Der Vorteil ist, dass das ganze nicht viel Zeit in Anspruch nimmt, im Normalfall ca. 5 Minuten pro Tag. Es gibt vorgefertigte Bücher, genauso gut lassen sich allerdings auch Apps oder normale Notizbücher oder Kalender hierfür nutzen. Wenn Du es alleine nicht schaffst Je nach Intensität der psychischen Trigger oder Erkrankungen wie Depression wird es manchmal herausfordernder, das Ganze im Alleingang zu bewältigen. Wenn Du merkst, dass Du Deinen Alltag nicht mehr bewältigt bekommst, möchte ich Dir ans Herz legen, Dir Hilfe zu suchen bzw. Unterstützung aus Deinem Umfeld anzunehmen. Eine sehr direkte Möglichkeit für erste Beratungen ist zum Beispiel die Telefonseelsorge. Unter 0800/ 111 0 111 ist rund um die Uhr jemand erreichbar, mit dem Du anonym über Deine Probleme reden kannst. Hier kannst Du auch Informationen erhalten, was weitere mögliche Schritte sind. Es gibt leider nach wie vor noch eine große Scheu in der Bevölkerung davor, sich psychische Probleme einzugestehen und hierfür Hilfe in Anspruch zu nehmen. Erfahrungsgemäß vor allem auch unter Männern. Glücklicherweise bröckelt diese Scheu zum Glück die letzten Jahre mehr und mehr. Auch weil das Thema in der Öffentlichkeit, auch von diversen Prominenten behandelt wird. Aus diesem Grund möchte ich Dir noch einen Link vorschlagen, zu einem Gespräch von Kurt Krömer und Torsten Sträter, die über ihre Depression und ihre Therapie sprechen. Als Triggerwarnung sei gesagt, dass es neben dem Thema Depression auch um Suizidgedanken geht, die beide hatten. Wenn diese Themen für Dich zu sensibel sein sollten, schau Dir das Video vielleicht nicht unbedingt an. Für den Rest, ab ca. 9:40 Minuten, geht es mit dem Thema Depression los.   Ernährung Der letzte größere Bereich, der auch für Schmerzen verantwortlich sein kann, ist der Bereich Ernährung. Grundlegend sei hier erstmal gesagt, dass Ernährung etwas extrem individuelles ist und pauschale Aussagen, eigentlich kaum möglich sind. Wenn Du merkst, dass Du direkt oder kurz nach dem Essen Schmerzen bekommst und speziell, wenn diese im Bauchbereich lokalisiert sind, macht es Sinn, sich die Ernährung genauer anzuschauen. Am sinnvollsten ist es zu Beginn ein Ernährungstagebuch zu führen. Neben

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